Kirche St. Ludmila

Prager Reiseführer

Einer der ersten Orte, über den ich sprechen möchte, ist die St.-Ludmila-Kirche ( tschechisch Kostel sv. Ludmily), die sich auf dem Friedensplatz ( tschechisch Náměstí Míru) in Prag 2 befindet.

Diese neugotische Kirche wurde 1888-92 vom Architekten Josef Moker erbaut. Dreischiffiger Backsteinbau mit kreuzförmigem Querhaus, zwei schlanken Türmen (60 m). Jeder der Türme ist mit zwei Glocken ausgestattet. Das Innere zeichnet sich durch bunte Buntglasfenster aus und ist vollgestopft mit reichen Gemälden und skulpturalen Dekorationen.

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Verlaufsreferenz

Lyudmila wurde in der Familie von Prinz Pshovan Slavibor geboren und wurde später die Frau von Borzhivoy I, dem ersten christlichen Prinzen der Tschechischen Republik. Lyudmila und Borzhivoy wurden um 871 von Bischof Methodius in Velegrad am Hof des Prinzen Swjatopolk (874-885) getauft. Nach ihrer Rückkehr regierten sie mehr als sieben Jahre zusammen.

Aufgrund der Christianisierung 883/884 (die genauen Daten sind unbekannt) kam es zu einem Aufstand gegen den Prinzen, und Prinz Borzhivoy floh zu Prinz Swjatopolk I. von Mähren und unterdrückte den Aufstand bald mit seiner Hilfe. Zu Ehren des Sieges baute er in seiner Hauptstadt die Kirche der Heiligen Jungfrau Maria. Als Borzhivoy einige Jahre später starb, fielen seine Ländereien unter die direkte Autorität von Prinz Swjatopolk I. Nach seinem Tod im Jahr 894 wurde der älteste Sohn von Borzhivoy, Spytignev I, der 915 starb, Prinz der Tschechen.

Die Herrschaft übernahm der nächste Sohn, Vratislav I., verheiratet mit Dragomir, einem nominellen Christen, der heidnische Traditionen unterstützte. Vratislav starb und hinterließ seinen achtjährigen Sohn Vatslav (Wenceslav, Vyacheslav) als Erbe. Wenzel wurde von St. Ludmila im Geiste des Christentums erzogen, während sein Bruder Boleslav, der von seiner Mutter erzogen wurde, in den Traditionen des Heidentums aufwuchs.

Nach dem Tod von Vratislav beeinflusste Lyudmila ihren Enkel weiterhin. Sie fungierte als Regentin und unterstützte Wenzel. Auf Betreiben von Dragomiras Schwiegertochter brachen in der Nacht vom 15. auf den 16. September 921 zwei Mörder, die dem heidnischen Adel angehörten, in Ljudmilas Gemächer ein und erwürgten sie. Vermutlich diente der Schleier der Prinzessin als Mordwaffe, die später zu ihrem Symbol wurde. Ljudmila, die im Alter von etwa 60 Jahren starb, wurde Märtyrerin und wurde 1143-1144 als Heilige heiliggesprochen.

Im Jahr 925 befahl der junge böhmische Herrscher Wenzel die Überführung der sterblichen Überreste Ludmillas von Tetin nach Prag in die Basilika St. Georg des Siegers (tschechisch Svatý Jiří, St. George) auf der Prager Burg, wo sie bis heute ruhen. Der Kopf der Hl. Ludmila ruht im Reliquienschrein der römisch-katholischen St.-Veits-Kathedrale neben dem Kopf ihres Enkels, der ebenfalls von der orthodoxen St.-Wenzels-Kirche (Wjatscheslaw) heiliggesprochen wurde.

Ludmila wird als Schutzpatronin der Tschechischen Republik verehrt, sie ist auch die Patronin von Großmüttern, Müttern und christlichen Lehrern. Der Tag seiner Feier ist der 16. September, an diesem Tag findet auf dem Territorium der Prager Burg eine festliche Messe statt. In den lokalen orthodoxen Kirchen, in denen der alte Stil verwendet wird, fällt der Gedenktag der Hl. Ludmila nach dem neuen Stil auf den 29. September.

Orte in der Umgebung

In der Nähe der Kirche befindet sich die U-Bahnstation Náměstí Míru (dies ist eine grüne Linie), und auch zu Fuß erreichbar (15 Minuten) ist der Václav-Havel-Platz (einer der Hauptplätze in Prag).

Es gibt mehrere verschiedene Restaurants rund um den Peace Square, von denen ich zwei erwähnen möchte, die es schon sehr lange gibt und ihre Stammgäste haben:

• Zapomenutý Čas ist ein Restaurant mit tschechischer Küche. Ich empfehle dieses Restaurant besonders während der Mittagspause (von 11 bis 15 Uhr). Für einen angemessenen Preis bekommt man ein gutes Mittagessen (zum Zeitpunkt des Schreibens lag der Preis für ein Mittagessen mit einem Glas Bier im Bereich von 200 Kronen). Die Terrasse ist auch im Sommer geöffnet.
• Bruxx – Dies ist ein belgisches Restaurant, in dem Sie belgisches Bier probieren und eine Platte mit Meeresfrüchten bestellen können. Es ist am besten, einen Tisch in diesem Restaurant im Voraus zu reservieren, da der Durchschnittspreis pro Person bis zu 1000 Kronen oder mehr betragen kann.

Reisenotizen

Diese Kirche ist aktiv und es werden regelmäßig Gottesdienste abgehalten. Auch auf dem Platz vor der Kirche finden zu Weihnachten und Ostern festliche Märkte statt. In der Weihnachtszeit wird auch auf dem Friedensplatz ein festlicher Baum aufgestellt, der nicht so groß ist wie auf dem Altstädter Ring. Und normalerweise wird eine Ausstellung über die Geburt Christi unter dem Baum platziert.

Während des Signalfestivals, das normalerweise Mitte Oktober stattfindet, wird eine Lichtshow auf die Fassade der Kirche projiziert, die normalerweise 5-10 Minuten dauert und sich alle 15-30 Minuten wiederholt.

Für Sammler von Gedenkmünzen gibt es im Saal der Kirche einen Automaten, in dem Sie für 2 Euro oder 50 Kronen eine Gedenkmünze mit dem Bild dieser Kirche erhalten.